©Jens Gloy

Eine Reise durch Kanadas Westen

Die erste Idee für eine Reise nach Kanada kam uns schon bei der Nachbereitung zu unserer Fahrt durch den Süd-Westen der USA, deren Ausgangspunkt San Francisco war.
Bei der Verfolgung der Straßenführung des Hwy 1 kam die Überlegung, diesen auch einmal von San Francisco aus nordwärts zu fahren. Unser damaliger Motorrad-Vermieter „Eagle Rider“ bot eine „Goldwing“ nur ab dort an. Alle Korrespondenz, selbst mit dem Hauptbüro von Eagle Rider, einen nördlicheren Übergabepunkt zu erreichen, führte ins Leere.

Also ging es an die erste Streckenplanung, die eine Runde schon ohne weitere Abstecher von über 6.000 km ergab, von SF durch Kanadas Westen bis Lethbridge und von da aus durch Montana, Idaho und Nevada wieder zurück. Ein zwar sehr schöner Plan, aber als wir auf die sich daraus ergebende km-Zahl sahen, von unserem eigentlichen Ziel „West-Kanada“ aber noch sehr wenig und den damit erforderlichen Zeitaufwand, war die Idee ganz schnell wieder verworfen.

Da wir unbedingt wieder mit dem Motorrad fahren wollten, begann die erneute Suche nach einem Vermieter. Eagle Rider in Kanada hat in der Kategorie unserer Vorstellung eines Reisemotorrades die Modelle von Harley Davidson im Angebot, unsere Nachfrage nach einer „Goldwing“ wurde abschlägig beantwortet, auch das Herbeischaffen aus einer anderen Vermietstation ging gar nicht. Hier ist anzumerken, dass alle unsere Motorrad-Reiseutensilien, wie Taschen, Navi, Helme usw. auf unsere eigene „Goldwing“ abgestimmt sind, die wir praktischerweise dann auch bei gemieteten Maschinen hätten einsetzen wollen.

Also war die nächste Überlegung, über diverse Honda-Händler einen Vermieter zu finden. Die Anfragen wurden, wenn überhaupt eine Antwort kam, abschlägig beschieden. Nur die Firma Carter Motorsports in Vancouver hat sehr freundlich den Vorschlag unterbreitet, uns ein gebrauchtes Motorrad zu verkaufen mit der Zusage, es nach Rückkehr auch wieder im unversehrten Zustand zurückzunehmen.

Mit den Kosten für diese Version im Hinterkopf machten wir uns auf die Suche nach einer Transportmöglichkeit für unser eigenes Motorrad. Die Seereise, zwar preisgünstigste Möglichkeit, haben wir schnell wieder verworfen, weil wir zu lange auf unser Motorrad hier zu Hause hätten verzichten müssen. Zu guter letzt sind wir dann auf die Fa. GS Sportreisen in München gestoßen, die den Transport per Flugzeug vermittelt. Da wir von denen auch die Adresse eines Versicherungsbüros erhielten, haben wir entsprechende Angebote bestellt. Letztendlich war das die günstigste Möglichkeit, mit unserem Wunschmotorrad auf die Reise zu gehen.

Auf unsere Buchung hin erhielten wir wirklich gut ausgearbeitete Hinweise und alle Frachtpapiere für den Hin- und Rückflug, ausgestellt von der Fa. Fly And Bike, was uns etwas Verwunderung einbrachte. Der Transport ging ab und bis Düsseldorf, für uns wegen der räumlichen Nähe sehr vorteilhaft. Frachtführer war dann letztlich die Fa. Leisure Cargo in Düsseldorf mit der Zusammenarbeit mit LTU/Air Berlin, bzw. Swissport Cargo Services in Vancouver.
Damit waren der Ausgangs- und Endpunkt unserer Reise festgelegt und die Feinplanung konnte beginnen.

Zunächst haben wir jede Möglichkeit genutzt, Reiseführer, Reisebeschreibungen und Landkarten zu bekommen und das Lesen der vielen Bücher zog sich über ein halbes Jahr hinweg. Parallel dazu ergab sich dann fast wie von selbst die mögliche Route der Rundreise, die viele der in den Reiseführern beschriebenen Orte und Sehens-würdigkeiten beinhalten sollte.

Das Ergebnis der Vorplanung war eine Strecke von ca. 5800 km für die wir alles in allem 40 Tage eingeplant haben. Den Abreisetermin haben wir ein wenig von den Preisen für den Flug abhängig gemacht und folglich nicht die Ferien-Hauptsaison genommen, sondern durch Beobachtung der Flugpreise im Internet den Abflugtag am 19.08.10. mit Lufthansa mit Zwischenstopp in Toronto gewählt.
Mit diesem Datum standen dann sowohl die Termine für den Motorradtransport als auch die Übernachtungen für An- und Abreise fest.

Die Hotelsuche über das Internet führte uns auf die Seite des Comfort Inn, Richmond, dessen Beurteilungen und auch die Übernachtungspreise zusagten. Nach der Buchung für 3 Übernachtungen zu Beginn und 5 Übernachtungen zum Ende der Reise haben wir zum Hotelmanagement Kontakt aufgenommen mit der Frage nach einer Gepäckaufbewahrung. Man konnte uns dort entgegenkommen, sodass wir mit der Auswahl unseres Reisegepäcks etwas großzügiger verfahren konnten. Außerdem kam uns entgegen, dass wir die Motorradhelme und -Stiefel als zum Motorradfahren gehörende Teile gleich in Topcase und Seitenkoffern verpacken konnten. Diese Zusage von Leisure Cargo kam uns natürlich auch sehr gelegen.

Durch die Vorgabe von Lufthansa auf Gewichtsbeschränkung und Anzahl der Gepäckstücke konnten wir nun die zum Motorrad gehörenden Taschen packen, deren Platzangebot letztlich die Menge der mitzunehmenden Teile bestimmte. Als sehr komfortabel erwies sich im Rückblick die Entscheidung, einen zusätzlichen Gepäckträger aufs Topcase zu montieren und diesen mit dem „GranTraveler Bag“ von Kyriakyn zu bestücken. So kamen für den Flug für jeden von uns die passenden 23 kg für die Koffer und je ein Handgepäckstück zusammen. Der GranTraveller Bag ist sehr universell als stabiler Koffer oder durch ausziehbaren Handgriff und Rollen als Trolley zu benutzen. Für die langen Wege in den Flughäfen ein nicht zu unterschätzender Vorteil - und er gilt wegen seiner Maße als Handgepäck.

Die Einlieferung des Motorrades am 12.08. erwies sich als problemlos. Die Mitarbeiter der Fa. Leisure Cargo waren sehr professionell auch auf den Transport von so schwerem Gerät wie einer „Goldwing“ vorbereitet. Das Motorrad musste eigenhändig bis in den Zollbereich gefahren werden und wurde nach dem Sicherheits-Check in die Hände der Mitarbeiter übergeben. Ein besonderes Entgegenkommen war, dass wir unsere Kamera dort lassen konnten und damit die gesamte Verpackungs- und Verladungszeremonie aufgenommen wurde.

Am 19.08. dann war Abflugtag für uns selbst. Wir haben für die Fahrten zum Flughafen die S-Bahn gewählt, da unser relativ kleines Gepäck problemlos zu handhaben war. In der Abflughalle trafen wir dann den Mitarbeiter von Leisure Cargo, der uns die Kamera mit den wirklich umfangreichen und gelungenen Fotos der Verladung des Motorrades überbrachte. Das Einchecken war einfach und die Sicherheitskontrollen als notwendiges Übel bald überstanden.

Der Abflug war pünktlich, die Zeit des Fluges zunächst nach Toronto ohne besondere Vorkommnisse. Dort mussten wir dann unser Gepäck entgegennehmen, um es durch den kanadischen Zoll und auf das Air Canada Gepäckband zu bringen und wir selber nach überstandener Wartezeit den Flieger nach Vancouver besteigen. Auch dieser Teil des Fluges war rein wettermäßig problemlos, aber der Service von Air Canada Stufen schlechter als der von LH gewohnte.

Nun geht aber auch der längste Flug einmal zu Ende und nach einer kurzen Fahrt mit dem kostenlosen Shuttle-Bus übernahmen wir im Hotel unser vorbestelltes Zimmer.
Tatsächlich hatten wir eine erstaunlich ruhige Nacht, obwohl das Hotel direkt in der Einflugschneise des Flughafens liegt. Das erste Frühstück auf dem amerikanischen Kontinent war zunächst wieder gewöhnungsbedürftig, weil es sich von dem gewohnten hier in Deutschland sowohl in Art als auch in Menge deutlich unterscheidet.

Der Vancouver International Airport gehört genau genommen zum Ort Richmond und unser Hotel dort hat also eine für unsere Zwecke angenehme Nähe zu all dessen Einrichtungen. So konnten wir mit dem Shuttle-Bus wieder dorthin fahren und den Rest des Weges zum „Swissport Cargo Centre“ zu Fuß zurücklegen.
Unser Motorrad war bereits da und nach Erledigung der Fracht- und Import-Formalitäten beim kanadischen Zoll durften wir es von der Transportpalette herunterfahren. Gesprächsweise erfuhren wir bei der Gelegenheit auch noch, dass die Einlieferung des Motorrades für den Rückflug erst am Sonntag vor unserer eigenen Rückreise stattzufinden brauchte, was uns für die Reiseplanung sehr entgegenkam. Hatten wir doch dadurch viel mehr als die eingeplante Zeit zur Verfügung.

Die erste Ausfahrt galt natürlich der Suche nach einer Tankstelle, da der Transport im Flugzeug nur mit fast leerem Tank erlaubt ist. In Unkenntnis der örtlichen Gegebenheiten fuhren wir in Richtung Vancouver und kamen auf dem Highway an keiner Tankstelle vorbei. Bis in die Innenstadt dauerte die Suche, auf den letzten Tropfen fanden wir die rettende Zapfsäule.

Mit der Firma Carter Motorsports hatten wir schon wegen der Anmietung eines Motorrades von Deutschland aus Kontakt, wie oben beschrieben und die freundliche Einladung zu einem Besuch erhalten. Dem konnten wir jetzt entsprechen und fanden das Geschäft nach einigem Suchen unterhalb der Granville Bridge.
So bekamen wir nebenbei auch gleich einen Eindruck von Vancouver Downtown, das uns in einigen Passagen ein wenig an San Francisco erinnerte. Obwohl in einem ebenen Flussdelta gelegen, gibt es auch hier einige steile Straßen, eine Skyline von Hochhäusern sowieso.

Den nächsten Tag nutzten wir zur weiteren Erkundung der Örtlichkeiten. Weil die Reise zunächst auf Vancouver Island weitergehen sollte, haben wir schon einmal den Weg zum Fährhafen Tsawwassen gesucht. Abseits der großen Highways fanden wir auf dem Rückweg eine Obstfarm mit Verkaufsstand. Die vitaminreiche Zwischenmahlzeit in der Sonne war sehr erfrischend.

Der 22.08. war für eine Rundreise durch Vancouver vorgesehen. Wir erkundeten vom Motorrad aus die Straßen von Downtown, die Brücken der Cambie und Granville Street mit dem Blick hinüber zur Burrard Bridge und ließen uns von da aus zu einer Rundfahrt über Granville Island anregen. Zurück über die Granville Bridge kreuzten wir die bekannte Einkaufstraße „Robson Street“, weiter zum Stanley Park mit seinem praktischen Stanley Park Drive, der einmal rundherum um den Park führt und mannigfache Ausblicke auf Vancouver Harbour, Burrard Inlet und English Bay gewährt.

Am 23.08. packten wir dann das Motorrad so, wie wir es für die nächsten Wochen brauchen würden. Die Koffer und weiteres nicht benötigtes Gepäck konnten wir im Hotel zurücklassen. Diese Möglichkeit nutzen offensichtlich viele Reisende, denn es gab einen separaten Raum nur für den Zweck der Aufbewahrung, was außerdem noch mit einer Gepäcknummer dokumentiert wurde. Sehr praktisch!

Die Highways 99 und 17 brachten uns zügig zum Fährhafen Tsawwassen, wo wir nicht lange auf die Fähre nach Swartz Bay/Vancouver Island warten mussten. Es war eine ruhige Überfahrt durch die Inselwelt von Mayne-, Galiano-, Prevost-, Pender- und Saltspring Island. Nicht nur in Tsawwassen, sondern auch in Swartz Bay erfuhren wir die sehr angenehme Bevorzugung von Zweirädern, die sowohl als erste auf die Fähre hinauf als auch wieder hinunter fahren dürfen. Unterlegkeile für die Gegenseite zum Seitenständer sind auch immer reichlich vorhanden, ein Merkblatt zur Benutzung aller Fähren der BCFerries mit dem Motorrad wies auf deren richtige Benutzung und Aufstellung des Zweirades hin. Schon hier, wie auch während der ganzen Reise, machten wir die Erfahrung, dass Kanada ein sehr motorrad-freundliches Land ist.

Vom Ankunfts-Hotel hatten wir in Victoria, der Hauptstadt von British Columbia, im Quality Inn Downtown ein Zimmer reservieren lassen. Das erwies sich als eine sehr gute Wahl, sowohl von der Lage her als auch von der Ausstattung mit Indoorpool. Alle Sehenswürdigkeiten, die bei einem Kurzaufenthalt „zu schaffen“ sind, liegen in fußläufiger Entfernung. Unser Motorrad konnte wohlverwahrt für zwei Tage unter Dach stehen bleiben.

Victoria Harbour mit dem Royal Empress Hotel, das Parlamentsgebäude, Beacon Hill Park, das Royal BC Museum, die Innenstadt mit ihren Geschäften und Restaurants, alles war in kurzer Zeit zu Fuß zu erreichen. Also spulten wir hier etliche Kilometer bei der Besichtigung der vorgenannten Sehenswürdigkeiten auf Schusters Rappen ab. Nach dem Besuch des Beacon-Hill-Parks und des „Mile-0“-Denkmals des in Victoria beginnenden Trans-Canada-Highway fiel uns auf dem Weg zum Parlamentsgebäude ein hübsches kleines Haus auf, das sich bei näherem Hinsehen als Café entpuppte. Wir beschlossen, am nächsten Morgen unser Frühstück dort einzunehmen.

Das Royal BC Museum ist ein sehr modernes Gebäude und beherbergt Ausstellungen zu den Themen u. A. Naturkunde, Bevölkerungskunde, Besiedlungsgeschichte, Handwerk und „First Nations“ zusammen mit deren Geschichte, Entwicklung und Kunst. Es war schon nach Mittag, als wir uns zu einem Besuch entschlossen.
Als wir mit der Besichtigung der unteren Etage gerade fertig waren, ertönte der Hinweis auf die Beendigung der Besuchszeit - und wir hatten doch noch so viel ansehen wollen! Hier kam uns der sehr freundliche Museumsmanager entgegen, der uns kurzerhand unsere Eintrittskarten um einen Tag verlängerte, kostenlos!

Das Frühstück im „James Bay Tea Room“ war vorzüglich und als Grundlage für den dann folgenden Museumsbesuch gut geeignet. Wir verbrachten den ganzen Vormittag des 25.08. dort und kamen aus dem Staunen nicht heraus. Dieses Museum ist wirklich sehenswert und hat uns auf der weiteren Tour mit dem dort erfahrenen Hintergrundwissen viele Dinge in einem anderen Licht sehen lassen.
So ein Museumsbesuch ist durch das langsame Gehen und die vielen neuen Eindrücke doch recht anstrengend. Nach dem Mittagessen gönnten wir uns ein Bad im Hotelpool, etwas Ruhe und gingen dann noch einmal in die Stadt in Richtung Hafen. Hier liegen nicht nur schöne Yachten, er ist auch „Flughafen“ für die größte Wasserflugzeug-Flotte der Welt - sagen jedenfalls die Kanadier. Für größere Schiffe gibt es eine sehenswerte Klappbrücke, über die nicht nur die Straße, sonder auch die Eisenbahn führt.
Über das Abendessen wurde es dunkel und so konnten wir auf dem Rückweg ins Hotel das beleuchtete Parlamentsgebäude und dessen Spiegelung im Hafenbecken bewundern.

Vom Hotel aus haben wir versucht, eine Unterkunft am Pacific Rim zu bekommen. Trotz Nachsaison war die Suche nur in so weit erfolgreich, als dass wir wegen unserer wahrscheinlich späten Ankunft dort zur Sicherheit das Best Western Hotel „Tin Wis“ buchen konnten.

In Nanaimo legten wir eine kleine Pause ein, den ersten Regen überstanden wir nach einer Fahrt über rutschiges Bitumen wie auf Eiern unter einem Tankstellendach in Port Alberni.
Das „Tin Wis“ in Tofino war eine gute Wahl, wie sich herausstellte, aber die teuerste unserer ganzen Reise. Das Zimmer allerdings lag fantastisch, ebenerdig fast direkt am Strand, unser Motorrad hatte einen eigenen Stellplatz und der Sonnenuntergang bei Ebbe war ein unvergesslicher Anblick.

Im August beginnt erst so langsam die Walwanderung entlang der Pazifik-Küste, aber was wäre ein Besuch auf Vancouver Island ohne „Whale Watching“? Bei den „West Coast Aquatic Safaris“ buchten wir also früh am Morgen des 27.08. eine Fahrt zu den Walen. Mit der „Nanuq“, einem fast neuen Katamaran in Aluminium-Bauweise, ging es erst zu einer nahen, fast noch im Hafen gelegenen kleinen Insel, auf deren Bäumen Weißkopf-Seeadler ihren Horst haben. Die Adler kennen wohl den Besuch der Menschen und ließen sich auf ihrem Ast neben dem Nest nicht aus der Ruhe bringen.

Die Fahrt hinaus aufs offene Mehr war ein Wellenritt ganz in unserem Sinne. Die beiden starken Antriebe des Katamarans brachten uns schnell weit weg von der Küste. Dann schwiegen die Motoren und alle Mitfahrende hielten Ausschau nach dem charakteristischen Blast der Wale. Und wir sahen mehrere!

Die Pacific-Küste von Vancouver Island ist sehr zerklüftet und hat viele vorgelagerte kleine Inseln, die einer artenreichen Tierwelt Lebensraum bieten. So konnten wir auf der Rückfahrt nach Tofino auch Robben und Walrossbullen mit ihren Harems beobachten.
Der späte Nachmittag verging schnell mit einer Wanderung über den Strand und die Felsen der Bucht und wieder hatten wir einen Sonnenuntergang, der die anrollenden Wellen in kupferfarbenes Licht tauchte.

Da der Pacific Rim Highway im Prinzip eine Sackgasse ist, aber eine sehr schöne, war auch der Weg zurück zur Ostküste ein Erlebnis. Kurz hinter Port Alberni war Pause angesagt, das Coombs-Country-Sweets-Café kam uns da sehr gelegen. Bei ein paar Snacks, Kaffee und einer großen Tüte Speiseeis kamen wir mit anderen Motorradfahrern ins Gespräch, die auf Cross-Motorrädern unterwegs waren.

Bei der Routenplanung hatte ich einen Weg gefunden, der durch das Tal des Beaver Creek, am Elsie Lake vorbei zum Comox Lake führt und bei Courtenay wieder auf den Highway 19 stößt. Wir waren aber schon zu weit gefahren, hatten also den richtigen Zeitpunkt zum Abbiegen verpasst. Also fragten wir die Crosser auch nach dem Weg dorthin, stießen aber auf Unverständnis zu unserem Wunsch, diesen Weg zu nehmen. Der sei selbst mit Cross-Motorrädern schwierig zu befahren. Dieser Punkt unseres Gespräches lief also darauf hinaus, für die Fahrt nach Campbell River, unserem nördlichsten Wendepunkt auf der Insel, doch lieber den Highway zu benutzen.

Ein anderer Punkt war die ursprüngliche Planung des Rückweges aufs Festland. Als wir über unsere Absicht sprachen, die Fähre von Nanaimo/Departure Bay zur Horseshoe Bay zu nehmen, schlugen die beiden vor, besser über Comox-Powell River zu fahren. Die Straße an der Festlandküste entlang sei wesentlich schöner und kurvenreicher als der Weg an der Vancouver-Island-Küste entlang. Bei einem Blick auf die Karte war die Routenänderung beschlossen. Außerdem sind auf diesem Weg noch zwei weitere kurze Fährverbindungen zu nehmen, was sehr nach unserem Geschmack war.

Der Highway 19 ist zwar sehr gut zu befahren, aber für Motorradfahrer doch etwas eintönig. So waren wir froh, als wir nachmittags in Campbell River direkt am Ufer des Hafens ein Restaurant fanden und uns dort für die Weiterfahrt stärken konnten.
Campbell River liegt am Süd-Ende der so genannten Discovery Passage, einer Meeresenge zwischen Vancouver Island und dem Festland, die sich bis zur Alert Bay erstreckt und eine auch touristisch durch Kreuzfahrtschiffe genutzte Sehens-würdigkeit ist, da hier die Ufer in fast greifbarer Nähe erscheinen. bekannt ist der Ort auch als Hauptstadt des Lachses.

Für den Weg nach Comox entschieden wir uns, den etwas langsameren, aber dafür schöneren South Island Highway zu nehmen, der bis Oyster River immer am Wasser entlang führt und danach als West Island Highway direkt zur Fähre. Nach kurzer Wartezeit rollten wir auf die „Queen of Burnaby“, die uns direkt nach Powell River brachte. Bei der Einfahrt in die Fähranlage präsentierte sich der Ort im Glanz der untergehenden Sonne wie mit Goldfarbe übergossen.

Der Sonnenuntergang mahnte uns, nach einer Übernachtungsmöglichkeit Ausschau zu halten und so fanden wir direkt an der Strasse nach Saltery Bay gelegen, das Marland Motel für die nächtliche Ruhe.

Für den 29.08. hatten wir uns eine längere Fahrstrecke bis nach Hope vorgenommen und nahmen nach einer kurvenreichen Fahrt an der Küste entlang und über den Sunshine Coast Highway um kurz nach 8.00 Uhr die erste Fähre „Island Sky“ in Saltery Bay, die uns nach Earls Cove brachte. Wieder folgten viele Kurven durchs Land und wieder der Küste entlang, wie uns die beiden Crosser versprochen hatten. In Gibsons bestiegen wir am Anleger Hopkins Landing dann die Fähre nach Horseshoe Bay. Die „Queen of Surrey“ brachte uns über den Howe Sound zum Anschluss an den Highway 99, der hier mit dem Trans Canada Highway 1 bis Cedardale zusammen verläuft. Über North Vancouver, Tankstopp und Pause in New Westminster, Abstecher nach Maple Ridge und Wiederauffahrt auf den Highway 1 erreichten wir am späten Nachmittag Hope.

Im Visitor Centre erkundigten wir uns nach einer Unterkunft und entschieden uns, dieses Mal eine Bed&Breakfast-Unterkunft auszuprobieren. Wir wurden von unseren Gastgebern Johanna und Ray Cochrane herzlich empfangen. Das Motorrad bekam seinen Stellplatz hinter dem Haus und wir in der oberen Etage ein großzügiges Zimmer mit Bad, das keine Wünsche offen ließ.

Am nächsten Morgen bereitete uns Johanna ein prächtiges Frühstück und beim Erzählen erfuhren wir so Einiges über sie selbst und über das Haus, das eines der ältesten von Hope ist. Es stand zunächst dem Bahnbau im Wege und wurde kurzerhand wegen des Denkmalschutzes an seinen heutigen Platz versetzt. Der Hausherr legte dann selbst Hand an und wertete es mit akribischer Arbeit zu einem bewohnbaren Heim auf. Weil genügend Raum im Haus ist, lag dann der Gedanke nahe, diesen als B&B zu nutzen.

Wir wollten an diesem Tag eigentlich sofort ins Fraser Valley einbiegen, bekamen von Johanna aber den dringenden Rat, die Tunnels der Kettle-Valley-Eisenbahn zu besuchen. Wir hatten darüber gelesen, aber ein Besuch dort war eigentlich nicht geplant, weil es etwas abseits der geplanten Route war. Johanna’s Überredungskunst konnten wir nicht widerstehen und weil unser Gepäck zunächst im Haus bleiben konnte, machten wir den Ausflug dort hin.

Zwar liegen keine Gleise mehr dort, nur noch ein paar Reste der ehemaligen Schwellen, aber wir bereuten diese Besichtigung nicht. Es ist bewundernswert, was die Pioniere mit den damaligen technischen Möglichkeiten geschaffen haben. Die Tunnels durch die steilen Felsen der Schlucht und die verbindenden Brücken zu bauen, war wirklich eine Meisterleistung.

Dann aber packten wir unser Motorrad und bogen auf den Trans Canada Highway ins Fraser Valley ein. Kurz hinter Spuzzum war dann der nächste Halt bei der Alexandra Bridge, die einst den gesamten Straßenverkehr durch das Tal über den Fluss geleitet hat. Die alte Hängebrücke wurde nach dem Neubau des Highway’s am Ort belassen und ist heute nur noch zu Fuß zu erreichen, weil die später gebaute, parallel zum Fluss verlaufende Bahntrasse keinen Bahnübergang hat. Wenn man aber das Schotterbett und die Gleise mit der nötigen Vorsicht überquert hat, kann man die damalige Brückenbautechnik bei einem Spaziergang über die Brücke bewundern.

Auch die nächste Sehenswürdigkeit war nicht weit. Die Flussenge, die wir schon vom Highway aus sehen konnten, trägt nicht ohne Grund den Namen „Hell’s Gate“. Heute ist die Besichtigung touristisch aufbereitet, indem dort eine Seilbahn gebaut wurde, die die Besucher über den Fluss hinunter zum anderen Ufer bringt. Der Schwäbisch sprechende Kabinenführer erklärte uns, wie die früher fast unpassierbare Schmalstelle heute mit modernen Mitteln gezähmt wurde.

Das Bauwerk mit seinen Betonstützen und den Durchlässen für die wandernden Lachse dient auch zur Abstützung der felsigen Flussufer, von denen während der Bauphase große Teile abstürzten und den Fluss eine Zeit lang für Lachse unpassierbar machten. Da durch die ausbleibende Lachswanderung nicht nur die Nahrungskette für die Urbevölkerung sondern auch für die übrige Natur unterbrochen war, ist der Durchgang mit großen Mühen wiederhergestellt worden.

Die Weiterfahrt auf dem kurvenreichen Highway 1 am Fraser River entlang bot uns immer wieder reizvolle Blicke auf das tief eingegrabene Bett des Flusses und die langen Züge der kanadischen Eisenbahn, die das Tal auf beiden Seiten befahren. Hinter Lytton schwenkt der Highway 1 in östliche Richtung in das Tal des Thompson River’s ein. Dieses Tal ist breiter und die felsige Landschaft zeigt sich von ihrer weniger schroffen Seite.

Die Nadel des Tankanzeigers überschritt die 1⁄2-Marke und es wurde Zeit zum Tanken. Der nächste Ort war Spences Bridge, wo wir dann den Trans-Canada-Highway verlassen und den Abzweig nach Süden in Richtung Merritt nehmen wollten. Spences Bridge ist ein sehr überschaubarer Ort und so konnten wir auch schnell feststellen: keine Tankstelle!

Auf unsere Frage an einige Einheimische, wo wohl die nächste Möglichkeit zum Spritfassen sei, blieb uns die Wahl zwischen dem Tanken aus einem Spritkanister des Dorfwirtes, der vielleicht etwas bevorratet hätte, oder die Weiterfahrt nach Cache Creek. Da wollten wir zwar nicht hin, aber nach Merritt sollte die Fahrt eine Stunde dauern, nach Cache Creek nur eine halbe.

Es blieb also keine andere Wahl, als die geplante Route ein weiteres Mal zu ändern.
Mit gemischten Gefühlen beobachteten wir die Tankanzeige, die sich immer mehr dem roten Bereich näherte und ihn schließlich ereichte. Die Reserveleuchte ging an und Cache Creek war immer noch nicht in Sicht.

In der Nähe von Ashcroft sahen wir ein Industriegelände und davor einige Zapfsäulen stehen. Doch bei näherem Heranfahren war das nur die Dieseltankstelle für die Firmen-LKW. Also wieder hinauf auf den Highway und weiter in Richtung Cache Creek. Das Schild am Straßenrand zeigte uns noch 10 km bis in den Ort an. Zum Glück ging die Straße leicht bergab und so erreichten wir mit sparsamem Gasgeben das Husky Travel Centre mit seiner Tankstelle. In den nach Werksangabe 25,5 Liter fassenden Tank flossen 23 Liter des begehrten Sprits.

Gleich am Ortseingang fanden wir mit dem „Good Knight Inn“ auch eine passende Übernachtungsmöglichkeit und direkt gegenüber auch ein Restaurant für die eigenen Bedürfnisse nach Treibstoff.

Als wir am Morgen des 31.08. aus unserem Zimmer schauten, hatte es zu regnen begonnen, aber praktischer Weise war der Zugang zu unserem Zimmer ebenerdig und auch überdacht. So konnten wir das Motorrad im Trockenen packen.

Mit vollem Tank, ausgeschlafen und nach einem guten Frühstück machten wir uns auf den Weg nach unserem eigentlich angestrebten Zielort Merritt. Dieser führte ein kleines Stück zurück nach Ashcroft und dann als Highland Valley Road über eine hügelige Hochebene und entsprechend kurvenreicher Straße dorthin.

Wir waren etwa zur Mittagszeit in Merritt und nutzten die Suche nach einem Restaurant zu einem kleinen Stadtbummel. Auffallend waren die bunten Stander an den Straßenlaternen und die vielen bronzenen Sterne mit Namen, Unterschrift und Handabdruck der Künstler. Was wir zunächst nicht wussten, wir waren im Coutry-Music-Zentrum Kanadas gelandet, was soviel ist wie Nashville/Tennessie für die USA. Die bunten Stander erinnerten an das jährliche Merritt Mountain Music Festival im Juli jeden Jahres.

In der Quilchena Avenue fanden wir das kleine, aber feine Petit Café, wo wir freundlich mit gutem Essen bedient wurden. Für die Räumlichkeiten zum Händewaschen hingen die Schlüssel für „Buoys“ und „Gulls“ befestigt an Pfannenwender und Schöpfkelle bereit.
Am historischen Coldwater Hotel vorbei ging die Reise weiter nach Princeton. Diese Kleinstadt liegt am Zusammenfluss von Similkameen und Tulameen River und ist interessant durch ihre Nähe zu den Geisterstädten Granite City und Blakeburn. Die kurvenreiche Tulameen-Coalmont-Road war sehr gut befahrbar mit wenig Verkehr, sodass wir am Straßenrand grasende Rehe beobachten konnten.

Hinter Coalmont gab es nur noch eine Naturstraße, die uns nach Granite City zu den Resten der zu Goldrauschzeiten drittgrößten Gemeinde von British Columbia führte, mit ca. 2000 Einwohnern im Jahr 1886. Die Inschriften auf den Gedenktafeln des alten Friedhofs gaben einen kleinen Einblick in die Schicksale der ehemaligen Einwohner.
Die Suche nach der zweiten Geisterstadt Blakeburn gestaltete sich schwierig. Die immer schlechter werdende Naturstraße, mehr ein besserer Waldweg, führte uns immer weiter in die einsamen Wälder und Täler des Hinterlandes. Dann haben wir wohl einen Abzweig übersehen und stießen auf einen Hinweis zu einer Kohlenmine, die noch in Betrieb war, aber nicht die gesuchte Geisterstadt. Da wir etliche Kilometer auf diesem Weg zurückgelegt hatten und es in der Zwischenzeit später Nachmittag geworden war, entschlossen wir uns zur Umkehr. Außerdem begann es zu regnen und der Weg wurde immer matschiger. Kurz vor dem Dunkelwerden waren wir dann in unserem Motel, mit dem Vorsatz, es am nächsten Tag noch einmal zu versuchen.

Was wir am Abend zuvor nicht so gut sehen konnten, war das Aussehen des Motorrades. So war an diesem Morgen zunächst Putzen angesagt, das aber schnell mit Hilfe von fließendem Wasser aus dem sonst zum Rasensprengen verlegten Schlauch von der Hand ging. Der Inhaber des Motels erlaubte uns nicht nur dieses, sondern stellte uns freundlicher Weise auch noch einen Eimer und Schwamm zur Verfügung. Der Schlamm aus dem Wald war wegen des feuchten Wetters über Nacht nicht angetrocknet und ließ sich gut abspülen.

Das Motel war nicht sehr stark besucht und wir konnten für unseren 2. Versuch, Blakeburn zu finden, das Gepäck zunächst im Zimmer lassen. Das Wetter hatte sich gebessert und unsere Fahrt nach Coalmont war deshalb von vielen Unterbrechungen gekennzeichnet, weil die Aussichten von der Coalmont Road ins Tal des Tulameen River immer wieder faszinierten. So beließen wir es beim Versuch und sahen uns nur noch etwas genauer in Granite City um, da die Mittagszeit nahte und wir an diesem Tag noch bis nach Osoyoos kommen wollten.

Deshalb machten wir auch in nur eine kurze Fotopause in Hedley, obwohl sich der Besuch des Mascot Mine Museums sicherlich gelohnt hätte. Die dafür notwendigen 4 Stunden hatten wir aber am Morgen schon für Granite City und das Mittagessen gebraucht, sodass wir es bei ein paar Fotos von der Straße her beließen.

Wenn man von Princeton den Highway 3 nach Süden fährt, öffnen sich die Berge um den Similkameen River beim Zufluss des Keremeos Creek zu einem breiten, fruchtbarem Tal. Begünstigt durch die Witterung findet man in diesem Tal vorwiegend Obst- und Gemüseanbau, aber auch Weingüter und Getreidefarmen. Die Produkte dieser Gegend findet man in ganz British Columbia. Aus der langen Nutzung als landwirtschaftlichen Bereich stammt die Grist Mill. Sie wurde erbaut, um die Bauern des Tales von den weit entfernten Mühlen unabhängig zu machen und ist in Ihrer Grundsubstanz weitgehend erhalten, aber wegen des nicht mehr existierenden Wasseranschlusses nicht mehr betriebsfähig. Die Mühle selbst und der Bereich rund herum ist heute ein Freilichtmuseum, in dem auch noch alte Frucht- und Gemüsesorten gezogen werden.
Der Besuch dieser Mühle war nicht sehr zeitaufwändig. Wir konnten uns als Pausensnack im Ort noch eine Obstmahlzeit gönnen und machten uns dann auf den Weg um den Richter Mountain herum nach Osoyoos.

Wir hatten schon in Reiseführern den Hinweis auf die Straße zum Mount Kobau gefunden, aber trotz aller Ausschau die Zufahrt nicht entdeckt. Dafür stach uns sofort der „Spotted Lake“ ins Auge, der direkt neben dem Highway liegt. Im Moment war es aber wichtiger, eine Unterkunft zu finden und so ereichten wir am späten Nachmittag des 02.09. die südlichste Stadt des Okanagan Tales, Osoyoos.

Das West Ride Inn aus unserer Richtung betrachtet, lag gleich am Anfang des Ortes und schien mit der übrigen Infrastruktur der näheren Umgebung für unsere Zwecke sehr gut geeignet. Ein Zimmer war schnell gebucht und wir konnten uns auf den kommenden Tag vorbereiten.

Dem Spotted Lake galt unser erster Besuch am nächsten Tag. Dieser See galt schon der Urbevölkerung als heilig, weil er ihnen wegen seines hohen Mineraliengehaltes als Lieferant von Heilmitteln diente. Die weltweit höchsten Konzentrationen an Calcium, Magnesium- und Natriumsalzen findet man hier, zusammen mit weiteren Mineralien wie Silber und Titan. Da der See weder Zu- noch Abfluss hat, trocknet er im laufe des Sommers aus und die Inhaltsstoffe des Wassers bleiben zurück. Die eigentümlichen runden Löcher ergeben sich durch die von der Sonneneinstrahlung hervorgerufene Konvektion im Wasser, wodurch die Mineralien vom Grund des Sees hochgetragen werden, ein Teil davon an der Oberfläche kristallisiert und danach wieder zurücksinkt. Je nach Zusammensetzung der Mineralien in den einzelnen Wasserlöchern schimmern diese in verschiedenen Farben, auf die auch noch der Sonnenstand Einfluss hat.

Anhand der vielen studierten Karten wussten wir, dass die Straße zum Mount Kobau nicht weit entfernt sein konnte. Ein abzweigender Feldweg fiel uns auf und dann auch ein etwas verwittertes Schild, das uns die richtige Richtung wies. So brachte uns 19 km Schotterstraße kurvenreich auf ein hochgelegenes Plateau mit großem Parkplatz. Von da aus ging es nur noch zu Fuß weiter, wir ließen unser Motorrad stehen und machten uns auf den Weg zum Gipfel.

Die Aussicht übertraf alle Blicke, die wir schon während der Fahrt ab und zu auf die unter uns liegende Landschaft werfen konnten. In 1873 m Höhe bei recht klarer Sicht ließen wir unsere Augen schweifen über die nahen Berge, die naturgeschützten Hügel um uns herum und das südliche Okanagan-Tal mit der nahen Grenze zu den USA. Kein Wunder, dass in früheren Zeiten diese Stelle für einen Feuerwachturm verwendet wurde.

Wir hatten uns sehr lange auf dem Plateau aufgehalten und obwohl die Rückfahrt über die Schotterstraße etwas zügiger ging als die Auffahrt, war es so spät geworden, dass wir uns entschlossen, eine weitere Nacht in Osoyoos zu bleiben. Die Verlängerung war problemlos getätigt und so hatten wir Zeit für weitere Erkundungsfahrten in die Umgebung.

Die andere Seite des Okanagan Tales erreicht man in Osoyoos über eine Brücke an der schmalsten Stelle des Osoyoos Lake. Der Highway 3 führt hier hinüber nach East Osoyoos an den Fuß des Anarchist Mountain, an dessen Westlicher Flanke er sich hochwindet bis auf etwa 1200 m Höhe und dann ab Bridesville mit langen geraden Streckenabschnitten wieder zum Kettle Valley hinab führt.

Als Highway natürlich gut ausgebaut, genossen wir die Serpentinen und bei einer Rast an der 180°-Kehre auch die Aussicht auf den See. Gut zu erkennen von dort oben waren die Motorboote und Wasserscooter, die die schmale Halbinsel des Haynes Point Provincial Parks umkurvten.

Unseren Rückweg zum Motel nutzten wir zu einem Abstecher dorthin. Dieser Park ist eigentlich ein Camping-Platz, die Straße führt bis zu einer Wendeschleife an der Spitze der Halbinsel. Offensichtlich sind die an den Ufern angelegten Stellplätze sehr begehrt, ein Hinweis am Anmeldehäuschen besagte, dass eine Voranmeldung lange im Voraus notwendig ist.

In Osoyoos gibt es auch noch eine Windmühle, die jetzt in einen Vergnügungspark integriert ist. Hier bot sich eine kleine Rast an und bei einer leckeren Eiscreme sahen wir den Jugendlichen beim Go-Cart-Fahren und Trampolin-Springen zu.

Dann parkten wir das Motorrad vor unserer Zimmertür und genossen den späten Nachmittag bei ein wenig Obst am Rand des Swimmingpools. An das Motel angeschlossen war auch eine kleine Privatbrauerei mit einem Restaurant, in dem wir den Tag bei einer guten Mahlzeit abschlossen.

Mit dem Ziel Summerland verließen wir recht früh am 03.09. Osoyoos in Richtung Norden. Nach einem kurzen Blick auf den Vaseux Lake mit seinen Treibsand-Untiefen ging die Fahrt jetzt weiter auf dem Highway 97 durch das Okanagan Tal. In der Stadt Okanagan Falls erwarben wir auf dem Wochenmarkt eine Flagge von Alberta, die wir später gegen die Flagge von Britisch Columbia austauschen wollten. Die Wasserfälle, nach denen die Stadt benannt ist, gibt es nicht mehr, der Fluss ist hier gezähmt wo er den Skaha Lake verlässt.

Kurz hinter Okanagan Falls zweigt die White-Lake-Road vom Highway 97 ab und führt in die Berge zum Dominion Radio Astrophysical Observatory. Der Talkessel, in dem es liegt, ist ideal für die Erforschung unseres Weltalls mit Radio-Teleskopen. Die Lage weit ab von größeren Städten und die abschirmenden umliegenden Berge schließen Störungen weitgehend aus.

Dieses Radio-Observatorium besteht seit 1960 und hatte zunächst eine Parabol-Antenne mit 25,6 m Durchmesser. Im Jahr 1962 wurde für die Zeit von 1965 bis 1969, in der eine geringe Sonnenfleckenaktivität zu erwarten war, eine T-förmige Antennenanlage aufgebaut, bestehend aus 1700 hölzernen Masten, die das Netz aus tausenden Metern Draht tragen. Der Balken des „T“ hat eine Länge von 1,3 km und das Netz bedeckt eine Fläche von 65.000 m2. Mit Hilfe dieser Antenne wurde eine Karte von Radioquellen in unserer Galaxis erstellt.

Im Jahr 1968 machte man den Versuch, zwei weit voneinander entfernt stehende Radioteleskope miteinander zu koppeln. Das Ergebnis in Verbindung mit dem Algonquin Observatorium in der Nähe von Toronto war so überzeugend, dass man 1970 mit der Errichtung eines so genannten „Synthetischen Teleskops“ begann, das zunächst aus 2 Antennen bestand und bis 1990 auf sieben erweitert wurde, mit dem man einen Teleskop-Durchmesser von 600 m simulieren kann.

Wir konnten uns in der Anlage und im Informationszentrum frei bewegen, aber leider fanden an dem Tag keine Führungen statt. Doch auch so bekamen wir genügend Informationen zur Radioastronomie.

Nach einem kleinen Abstecher zum kleinen Salzsee „White Lake“, fuhren wir die Straße weiter an den Twin Lakes vorbei bis zum Highway 3A und weiter bis zum Okanagan Tal zurück.

Zwischen dem Skaha Lake und dem größeren Okanagan Lake liegt die Stadt Penticton. Wir nahmen sie erst nur als Zwischenstation auf dem Weg nach Naramata am Fuß des Okanagan Mountain mit dem Okanagan Provincial Park. Nach einem großen Brand wurde er nach langwierigen Aufräumarbeiten 2005 wieder eröffnet. Der Park ist einer der größten in British Columbia, aber für motorisierte Fahrzeuge nicht zugänglich.
Also nutzten wir Naramata wegen der sehr ruhigen Lage am Seeufer für eine Erholungspause und machten uns dann auf den Weg wieder zur anderen Seite des Sees und auf die Zufahrtstraße zum Apex Mountain.

Die Straße kreuzt den kanalisierten Okanagan River, der bei schönem Wetter von den Einwohnern der Stadt für eine Fahrt mit Schlauchbooten, Kanus und auch Autoreifen bis zum Skaha Lake benutzt wird. Nach dem gemütlichen Sich-treiben-lassen bringt ein Shuttlebus die Floßfahrer wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Die Apex Mountain Road führt kurvenreich und gut asphaltiert in ein großes Skigebiet, das im Winter mit bis zu 6 m Schnee bedeckt ist. Viele Lifte erschließen ein rund 4,5km2 großes Gelände. Jetzt im Sommer allerdings war dort keine Menschenseele zu entdecken. Wir genossen die Abfahrt über die Straße, machten noch einen kurzen Halt bei den einzigen Lebewesen, die wir entdeckten, den Pferden auf einer Ranch.
Gleich am Anfang des Ortes fanden wir dann in Summerland unser Quartier für die Nacht und hatten noch Zeit für die Auffahrt zum Giant’s Head. Dieser Hügel erhebt sich etwa 400 m über die Stadt und hat eine zwar schmale, aber gut asphaltierte Straße, die fast bis auf die höchste Stelle führt. Diese Schlängelei und die Aussicht über die Gegend konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

In Summerland gibt es eine Museums-Eisenbahn, die einen verbliebenen Rest der Kettle-Valley-Railway nutzt und dort noch Dampfbetrieb macht. Wir waren doch etwas zu spät dran und fanden den Bahnhof nicht sofort, konnten dafür aber noch ein paar Blicke ins Tal des Trout Creek werfen, an dem bei der Brücke über den Bach die befahrbare Trasse der Bahn endet.

Die kleine Straße auf den Giant’s Head hinauf hatte es uns angetan, wir beschlossen, den Morgen des 04.09. für eine weitere Auffahrt zu nutzen und von den Serpentinen ein Video zu machen. Vor der Weiterfahrt dann aber noch ein Besuch bei der KVR, deren Hinweisschilder wir am Abend zuvor übersehen hatten, um ein Wenig Dampflok-Romantik zu spüren.

Die Kettle-Valley-Railroad wurde 1915 eröffnet, um die Kohlen- und Silber-Minen und auch das wachsende Agrargebiet des Okanagan an Vancouver anzuschließen. Der Bau des Coquihalla-Highways brachte den Niedergang dieser Eisenbahnlinie, sodass der letzte Personenzug im Jahr 1964 fuhr und die Strecke nach und nach bis zur endgültigen Schließung 1979 abgebaut wurde. Heute dient die Eisenbahntrasse als Fernwanderweg mit den schon beschriebenen Quintette-Tunnels bei Hope und dem Weg über die 18 Myra-Canyon-Brücken in der Nähe von Kelowna.

Auf eine Fahrt mit dem Dampfzug haben wir dann aber verzichtet, die späte Abfahrt des Zuges hätte unseren Zeitplan zu sehr strapaziert. Nach einem kurzen Stopp in Peachland erreichten wir die Stadt Kelowna über die William-R.-Bennett-Brücke. Diese einzigartige Ponton-Brücke verbindet West- mit East-Kelowna.

Die neue Brücke wurde im Mai 2008 eröffnet und ersetzt die ältere von 1958. Die Fahrbahnen werden von 9 Pontons aus Beton getragen, die 25 m breit und 60 bis 90 m lang sind. Für die Schifffahrt auf dem See ist ein Durchlass mit einer Spannweite von 44m und einer Höhe von 18 m vorgesehen.

Gleich nach dem Überqueren der Brücke zweigt die Straße zum Knox-Mountain-Park ab. Die Ellis Street gibt einen Einblick in die vielfältigen Geschäftsfelder der Stadt. Wie es sich für eine Stadtstraße in Nordamerika gehört, führt sie schnurgeradeaus bis zum Knox-Mountain-Drive. Dann aber wird es kurvig und die Straße endet auf dem Knox-Mountain. Etwa 300 m über der Stadt hat man einen wunderbaren Überblick über den See bis hin zum Apex Mountain.

Kelowna selbst erschien uns als Großstadt mit viel Verkehr nicht sehr verlockend, nur ein Gespräch mit einem Mitarbeiter der dortigen Honda-Vertretung, den wir zufällig trafen, ist erwähnenswert. Er gab uns ein paar gute Tipps für die Weiterfahrt.
Nicht weit hinter Kelowna ist der Abzweig vom Highway 97 zum Postill Lake, der uns wieder in einsamere Gegenden führte. Die Naturstraße war zwar mit vielen Schlaglöchern und „Waschbrett“ bestückt, aber trocken gut befahrbar. Dennoch waren wir die Rüttelei leid, als wir die Postill Lake Lodge erreichten.

Die Ruhe und der Anblick des nicht sehr großen Sees ließ die Idee aufkommen, hier zu Übernachten. Allerdings hatten wir das Problem, nach dem nicht sehr üppigen Frühstück bis dahin keine Mahlzeit mehr gehabt zu haben. Unsere Frage nach einer Unterkunft wurde zwar positiv beantwortet, aber nach etwas zu essen negativ. Anscheinend hatte die Vermieterin genug Gäste und keine Lust, sich etwas einfallen zu lassen, um uns zum Bleiben zu bewegen.

Also machten wir uns auf den Rückweg zum Highway und wurden unterwegs von Schneeregen überrascht. Der machte den Untergrund rutschig und so waren wir froh, als wir die 20 km Naturstraße hinter uns gebracht hatten und im nächstgelegenen Winfield einen Schnellimbiss fanden. Natürlich hatte der Schneeregen kurz vor Erreichen der Asphaltstrasse aufgehört.

Gestärkt ging die Reise weiter zu den Zwillings-Seen Wood Lake und dem nördlich daran anschließenden Kalamalka Lake mit der Kleinstadt Oyama auf der dazwischen liegenden Landenge. Wir suchten vergeblich nach einem Aussichtspunkt, von dem aus beide Seen von dieser Seite aus auf ein Bild zu bekommen waren und hatten dabei die schon in Winfield sichtbaren dunklen Wolken vergessen.

Als dann aber ein Blick an den Himmel zur Weiterfahrt unter ein Dach riet, war es bereits zu spät. Trocken überquerten wir noch die Landenge, aber über dem Kalamalka Lake braute sich das Unwetter zusammen und kam genau auf uns zu.
Die dichten Wolken und der niedergehende Regen erzeugten ein unwirkliches Licht, das die Farbe des Sees von dunkel- bis hellblau und dann in ein helles Türkis wechseln ließ. Trotz der Nässe von oben und unten ein Anblick, den wir in der Nachschau nicht missen wollen und die wir dank unserer Kleidung nur äußerlich nass gut überstanden. Auf den weiteren 20 km bis Vernon riss der Himmel wieder auf und wir fanden gleich am Ortseingang ein passendes Motel. Bei der Auffahrt auf den Parkplatz schien bereits wieder die Sonne.

Zwischen Vernon und Armstrong am Highway 97 N liegt die historische O’Keefe Ranch. Cornelius O’Keefe gründete sie 1867 als etwa 20-jähriger Sohn irischer Einwanderer aus Ottawa. Ursprünglich trieb er Rinderherden aus seiner Heimat in das Okanagan Tal als Ernährung der Goldsucher im Norden und fand die jetzige Stelle ideal für eine Rinderfarm, anstatt die Tiere aus Ottawa hierher zu treiben. Aus den zunächst erworbenen 161 Acres Land, das entspricht etwa 65 ha, wurden schnell mit einem Partner zusammen über 6000 ha. Auf dieser Fläche wurden aber nicht nur Rinder gezüchtet, sonder auch Getreide angebaut und gemahlen.

Die Ranch wurde bis 1967 betrieben bis die Entscheidung fiel, sie als Freilichtmuseum zu gestalten, weil alle Gebäude noch Original erhalten waren oder ohne viel Aufwand restauriert werden konnten. Bis 1977 blieb die Ranch in Familienhand und ging dann an eine Stiftung der Stadt Vernon, die sie bis heute betreibt.

Zu den Attraktionen der Museums-Ranch gehören nicht nur Gebäude mit intakter Innenausstattung, sondern auch Farmgeräte aller Epochen sowie eine Zuchtstation mit Tieren, die heute auf Bauernhöfen nicht mehr gehalten werden. Als interessantestes Beispiel sei hier das Jakobschaf genannt. Bei dieser Rasse haben auch die weiblichen Tiere Hörner und davon sogar vier Stück.

Wir hätten noch lange auf der Farm bleiben können, um alle Aspekte der damaligen Farmwirtschaft zu erkunden, aber der Zielpunkt der heutigen Etappe lag noch weit vor uns. Über alles Schauen hatten wir unser körperliches Wohl fast vergessen, ein Zwischenstopp in Sicamous in dem sehr netten Restaurant „Eagle Pass Landing“ war unvermeidlich, ebenso der Besuch des Obststandes in Malakwa.
Hier trafen wir auch wieder auf den Highway 1, den Trans Canada Highway, 25 km weiter dann der nächste Halt in Craigellachie. Hier wurde der kanadische Traum wahr, eine eigene Eisenbahnlinie vom Atlantik zum Pacific zu bauen. Ein kleines Denkmal und ein Gemälde erinnern an die Stelle, an der der letzte Nagel in die Schwelle geschlagen wurde.

Der Trans Canada Highway führt dann weiter zur Stadt Revelstoke. Diese Stadt war im 19. Jahrhundert nur ein Lagerplatz für Pelzhändler, gewann dann durch den Bau der kanadisch-pazifischen Eisenbahnlinie schnell an Bedeutung. Ein kleines Eisenbahnmuseum direkt am Highway erinnert an die Zeiten des Bahnbaus.
Wir ließen dieses Museum im wahrsten Sinne links liegen, weil etwas Besseres auf uns wartete. Wenn man den Highway 1 ein kleines Stück weiterfährt, zweigt linker Hand der Meadows-to-the-Sky Parkway ab und den hatten wir schon bei der Planung im Auge.

Gegen knapp 14$ Mautgebühr bekamen wir eine fast alpin geschwungene Straße unter die Räder, sodass nach der Fahrerei auf dem nicht sehr kurvenreichen Highway auch die seitlichen Teile der Laufflächen mal wieder Kontakt mit der Fahrbahn bekamen. Es war aber nicht nur die Straße, sondern auch die Blicke über das Tal und die Stadt hinweg, die diesen Weg so reizvoll machte. Das Licht der Nachmittagssonne zwischen den Wolken tauchte das ganze Tal in immer wieder andere Farben.

Nach einem Rundgang um den kleinen See am Ende der Straße mahnte der Sonnenstand zur Weiterfahrt. Noch einmal Kurvengenuss, dann verließen wir den Trans Canada Highway wieder und fuhren auf dem Highway 23 nach Süden. Die Straße verläuft aus unserer Richtung gesehen zunächst westlich am Upper Arrow Lake entlang bis Shelter Bay. Hier wechselt sie auf die östliche Seite, was vermittels einer kostenlosen Fähre geschieht.

Der Tag ging langsam zur Neige, als wir das andere Ufer erreichten und es war lange keine Übernachtungsmöglichkeit in Sicht. Der Ort Halcyon Hot Springs schien uns für die Suche nach einem Motel geeignet, aber ehe wir uns versahen, waren wir deutlich weiter und hatten nichts von dem Ort gesehen. Bis wir dann in Nakusp ankamen, war es später Abend, aber wir hatten das Glück, dass wir im Selkirk Inn noch ein Zimmer bekamen.

Nakusp ist eine Kleinstadt mit nur etwa 1800 Einwohnern, hat aber durch die Lage am Upper Arrow Lake und die nahe bei gelegenen heißen Quellen eine große Anziehungskraft für Touristen. Ein Bad in den heißen Quellen war auch für uns sehr verlockend. Das zeitige Continental Breakfast im Hotel und das Entgegenkommen der Belegschaft, die auf unser Gepäck achtete, gab uns die Möglichkeit für einen Ausflug in das Seitental des Upper Arrow Lake. Schon die Straße zu den Quellen war ein Erlebnis.

12 km schöne Windungen durch den Wald entlang eines Bachlaufs. Seit 1974 kommt man so zu einem der bekanntesten Wellness-Einrichtungen in British Columbia und auch wir genossen das Bad im warmen Mineralwasser. Aus natürlichen Quellen wird das kleinere Becken im Sommer auf 38°C, im Winter auf 41°C erwärmt, der größere Pool hat 36°C im Sommer und 38°C im Winter.

Gegen Mittag erst waren wir zurück im „Selkirk Inn“, aber bekannter Weise macht Schwimmen hungrig und so nahmen wir erst noch eine Mahlzeit im „Middle Earth“ Restaurant gleich gegenüber. Zu unserer Überraschung wurden wir in deutscher Sprache begrüßt. Die Speisenempfehlung klang uns auch gut in den Ohren, gesättigt packten wir unser Motorrad und weiter ging es Richtung Süden.

Von Nakusp aus nahmen wir den Highway 6 am Ostufer des Slocan Lake vorbei, weil wir uns als nächsten Halt die Stadt Nelson ausgesucht hatten. Ein kleines Ereignis kurz vor New Denver: unser Tacho zeigte 33.333 Meilen.

In Playmor Junction trafen wir auf den Highway 3A, der uns dann zügig nach Nelson im Kootenay Gebiet brachte. Die Kleinstadt liegt am Seitenarm des Kootenay Sees und hatte einige Bedeutung nach der Entdeckung von Silbervorkommen in der Gegend erlangt. Sie hatte bereits im Jahr 1900 ein eigenes Straßenbahnsystem, von dem heute noch ein Teilstück am Seeufer entlang erhalten ist und auch befahren wird, nur nicht zu der Zeit, als wir dort waren. Aus der Zeit um 1900 herum stammen auch die vielen gut erhaltenen Gebäude im viktorianischen Stil.

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